Irgendwann im Winter stellt sie sich ein, die Sehnsucht nach Licht und Farben.
Für Kunstfreunde gab es in Saarbrücken ein strahlendes Licht im Dunkeln: Der deutsche Maler und Grafiker Max Slevogt. Er wäre am 8. Oktober 2018 150 Jahre alt geworden. Dazu gesellte sich das 50-jährige Bestehen des Saarlandmuseums Moderne Galerie. Dieses doppelte Jubiläum ist Anlass für die lichtvolle und farbenfrohe Ausstellung „Slevogt und Frankreich“ in Saarbrücken gewesen.
Wer die Ausstellung gesehen hat, kann bestätigen, sie tat gut. Bis zum 13. Januar 2019 war es möglich, in den schönsten Farben und Lichtstimmungen zu schwelgen. Das Saarbrücker Haus verfügt über eine der umfassendsten Slevogt-Sammlungen überhaupt. Auf zwei Ausstellungbereichen wurde der beeindruckende Eigenbestand an Slevogts Werken gezeigt, ergänzt durch internationale hochkarätige Leihgaben von zahlreichen namhaften Museen und Privatsammlungen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz. Die künstlerischen Strömungen Frankreichs des 19. Jahrhunderts spielten für den deutschen Impressionisten Max Slevogt (1868-1932) eine wesentliche Rolle und beeinflussten sein eigenes Schaffen. Dieses Thema greifen die Ausstellungsmacher auf und laden zu einem spannenden und neuen Dialog ein, der das Werk Slevogts in seiner Bedeutung als deutscher Impressionist den französischen Meistern gleichstellt. Zu sehen sind insgesamt 190 Exponate, Gemälde als auch Grafiken, darunter auch Werke von Renoir, Cézanne und Manet.
Im Erweiterungsbau hängten Slevogts herrlich lichtdurchfluteten Landschaften, Natur und –Gartensujets. Wie gut tun seine „Blühende Bäume in Neukastel“ mitten im Winter! Oder das entzückende kleinformatige Bild „Gipsmühle in Brebach bei Saarbrücken“, das Slevogt 1885 malte. Ein Werk mit regionalem Bezug von einem der ganz großen deutschen Impressionisten, neben Liebermann und Corinth. Slevogt war übrigens öfters im Saarland, denn seine Mutter stammte aus Saarbrücken.
Im Wechselausstellungspavillon sind Portraits, Grafiken, Stillleben und seine Liebe zum Orient und zur Bühne stark in Szene gesetzt. Farben und Licht im Überfluss, mitten im Winter.