Donald Duck und Dagobert Duck und sicherlich auch der Rest der Familie wären hellauf begeistert, wenn sie die aktuelle Ausstellung „Duckomenta“ im Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen zu sehen bekämen. Betritt man das Museumsfoyer, so wird man gleich von einer Skulptur empfangen, die zeigt, wo in dieser Ausstellung der Hammer oder besser gesagt, der Bürzel hängt.
Und dann beginnt ein Entenfeuerwerk ohne Gleichen: 150 Kunstwerke darunter Ölbilder, Grafiken, Zeichnungen und Skulpturen der menschlichen Kunst-und Kulturgeschichte sind zu sehen. Aus menschlicher Sicht verfremdet, indem die dargestellten und berühmten Figuren Enten sind. Je länger man sich durch die Ausstellung treiben lässt, umso mehr stellt sich die Frage, ob es sich wirklich um Verfremdungen handelt oder vielleicht die menschliche Darstellung eine Verfremdung ist.
Los geht es thematisch, wie sollte in es in einem Zeitungsmuseum anders sein, mit Gutenberg und der Einführung des Buchdrucks um 1450. Das Deutsche Zeitungsmuseum hat dazu extra ein Portrait von Gutenberg, Entschuldigung von Duckenberg, für die Ausstellung in Wadgassen in Auftrag gegeben. Interessant übrigens, dass es von Gutenberg kein einziges originales Portrait gibt. Alle Darstellungen sind fiktiv. Im Deutschen Zeitungsmuseum hängt eine stattliche Auswahl dieser Portraits, auch das neuste aus Entensicht.
Das letzte Kapitel der Ausstellung widmet sich der Digitalisierung. Eine weitere Auftragsarbeit des Deutschen Zeitungsmuseums stellt Smartphone-Erfinder Steve Jobs vor, hier als Steve Dobs, eindrucksvoll dargestellt.
Also ein gelungener Brückenschlag zwischen dem Spätmittelalter und der Erfindung des Smartphones in Sachen Kommunikation. Dazwischen liegt ein herrlich lehrreicher Rundgang durch die Kunst- und Kulturgeschichte der Jahrhunderte. Besonders gelungen ist dem Deutschen Zeitungsmuseum Wadgassen die Ergänzung der Ausstellung mit dem Bestand des Museums. Der lässt die Entenwelt dadurch noch realer wirken.
Wo kommt die Entenkunst her?
Eine Frage beschäftigt mich bei meinem Rundgang: Wo bestellt man eigentlich Entenkunstwerke, die so täuschend echt aussehen, dass man der Illusion erliegt, es handle sich hierbei um einen realen Nachlass aus einem parallelen Universum? Museumsdirektor Dr. Roger Münch hat auf diese Frage eine kurze und knappe Antwort: Bei Interduck! Aha, interessant! Und wer ist Interduck? Interduck ist das Unternehmen, das seit 1986 eine stetig wachsende Sammlung an Entenkunst in Kunstvereinen und Museen ausstellt und mit einer Handvoll sehr guter Maler, Bildhauern und Grafikern über 600 Entenkunstwerke erschaffen hat. Bisher sahen über zwei Millionen Besucher diese tollen Exponate. Alle Kunstwerke sind reale Malerei, Graphik und Skulptur, also echte Kunstwerke. Auch das macht die Ausstellung so sehenswert. Die „Duckomenta – die entgültige History-Tour“ im Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen war übrigens die erste Entenausstellung in der Großregion Saarland Luxemburg und Frankreich.