Genuss Gastwirt Jörg Bieg im Interview

© Marcus Simaitis

Etwa drei Monate ist es her, seit das Team des Restaurant Bellevue um Chefkoch Jörg Bieg beim Genuss Gastwirt-Wettbewerb 2022/23 den ersten Platz erreichen konnte. Durch die Auszeichnung ist die Bellevue eines der kulinarischen Aushängeschilder der Initiative Genuss Region Saarland geworden, die sich hochqualitativen Produkten und Zutaten aus der Region verschrieben hat. Im Saarland gibt es eine Vielzahl an regionalen Produkten, die hervorragend miteinander kombiniert werden können. Die Bellevue brachte passend zu ihrem bodenständigen Gastronomie-Konzept das Trio vom schottischen Hochland-Rind mit Dauphinekartoffeln auf den Tisch – mit Zutaten in höchster Qualität, die nahezu alle aus dem Biosphärenreservat im Südosten des Bundeslandes stammen.

Doch nicht nur das Essen an sich stammt von hier, auch der Koch selbst ist in seiner Heimat Blieskastel tief verwurzelt. Die Bellevue in Biesingen ist ein Haus mit langer Geschichte und seit 1976 ein Familienbetrieb, der sich frischen Produkten aus der Region verschrieben hat. Jörg und Barbara Bieg führen ihn gemeinsam seit mittlerweile 35 Jahren in zweiter Generation, ihr Team besteht aus drei weiteren Festanstellungen und zehn Aushilfskräften. Wie alle Betriebe der Branche leidet das Lokal unter der Corona-Pandemie und dem anhaltenden Fachkräftemangel, bleibt aber trotzdem optimistisch und versucht, jeden Tag seine Gäste zu begeistern.

Wir haben den Genuss Gastwirt Jörg Bieg zum Interview gebeten und freuen uns sehr, dass er sich die Zeit nimmt, uns ein paar Fragen zu beantworten.

Was hat es mit dem Namen Bellevue auf sich und welche Verbindung besteht zwischen ihrem Betrieb und der Biosphäre Bliesgau?

Bei der Namensgebung brauchte man nur aus dem Fenster zu schauen und es war schnell klar, dass so eine schöne Aussicht ein Markenzeichen sein kann. Durch die französischen Wurzeln meiner Mutter wurde es daher der Name Bellevue. Mit unserem Restaurant liegen wir mitten in der Biosphäre Bliesgau und von dort aus können wir unseren regionalen Produkten sprichwörtlich beim Wachsen zusehen. Egal ob es das Wild, die Kartoffeln oder auch z.B unser Mehl ist. Das alles kommt aus der Biosphäre Bliesgau!

Warum haben Sie am Genuss Gastwirt-Wettbewerb teilgenommen?

Unsere erste Anmeldung zum Genuss-Gastwirt haben wir 2019 getätigt. Nachdem wir dort den Publikumspreis gewonnen haben, hat uns das angespornt es nochmal zu versuchen. Für uns war der Wettbewerb eine neue Erfahrung und wir konnten uns wieder neu ausprobieren. Was soll ich sagen, der Versuch wurde mehr als belohnt.

Bei welchen Kolleginnen und Kollegen gehen Sie gerne als Gast essen?

Wir sind in der kompletten Region gerne unterwegs und genießen gutes Essen überall. Da können wir uns einfach nicht festlegen, weil es bei so vielen immer so lecker ist.

Worin sehen Sie die Besonderheiten der regionalen, saarländischen Küche?

Die saarländische Küche ist weitaus vielfältiger als die bekannten Klassiker wie Dibbelabbes, Hoorische und Verheiratene. Das Saarland bietet mit so vielen regionalen Produzenten eine so große Vielfalt, dass man die saarländische Küche immer wieder neu entdecken kann.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie in ihrer Branche?

Nachhaltigkeit ist ein großer Begriff. Unter anderem bedeutet es für uns, dass wir von unseren Tieren, die wir beziehen, nicht nur die „bekannten Teile“ verarbeiten, sondern alles aufbrauchen was von dem Tier kommt. Diesen Anspruch hatten wir auch beim Trio vom schottischen Hochlandrind.

Stellen Sie einen Wandel im Konsumverhalten der Gäste fest?

Ja wir merken schon, dass sich das Konsumverhalten verändert hat. Unsere Gäste schätzen uns wegen unserer Regionalität und sind auch bereit für unsere hochwertigen Produkte einen angemessenen Preis zu zahlen. Das hat sich im Laufe der letzten Jahre immer mehr gezeigt.

Was inspiriert Sie bei der Kreation neuer Gerichte?

Zum einen die Vorstellung wie zufrieden und glücklich unsere Gäste beim Vertilgen der neuen Kreationen sind. Zum anderen lernt man als Koch bei jeder neuen Kreation immer nochmal dazu, kann sich verbessern und weiterentwickeln.

Warum sind Sie Koch geworden?

Ich hatte schon immer Spaß am Kochen sowie am Essen. Ich glaube auch, dass der Beruf uns schon in die Wiege gelegt wurde. Sowohl mein Vater als auch meine Schwester sind gelernte Köche und es liegt einfach in der Familie.

Was lieben Sie an Ihrem Beruf?

Die Vielfältigkeit, die der Beruf mit sich bringt, kein Arbeitstag ist gleich, man kann sich oft neu erfinden und jedes Lob von unseren Gästen zeigt mir, dass es stimmt, wenn man im Saarland sagt: „Hauptsach gudd gess!“

Was würden Sie Menschen mit auf den Weg geben, die mit dem Gedanken spielen, den Beruf Koch zu erlernen?

Der Beruf ist unheimlich spezifisch und bietet so viele Fassetten und Bereiche, dass es nie langweilig wird! Wenn man mit Leidenschaft dabei ist, kommt der Rest von ganz allein!

Kochen Sie privat auch gerne?

Privat probiere ich sehr gerne neue Kreationen aus. Allerdings bin ich auch mal froh, wenn ich frei habe und mich bekochen lassen kann!

Was ist Ihr persönliches Lieblingsessen?

Alles was von Hand und mit Liebe gekocht wurde!

Wir bedanken uns für das Interview und kommen sicherlich gerne wieder in die Bellevue!

Die Fragen stellte Erik Hoffmann.

geschrieben von: erik, am 17.01.2022

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