Nur ein einziges Mal im Jahr kann man ihn erleben.

Diesen Bummel, der besonderen Art.

Am 5. Dezember gehe ich gerne abends nochmal vor die Tür.  Seit fast fünf Jahren mache ich ihn nun schon, meinen Betrachtungsbummel der besonderen Art. Ich bin jedes Mal aufs Neue überrascht über die Vielfalt der Schuhe. An fast jeder Haustür kann ich an diesem besonderen Abend herausgestelltes Schuhwerk bestaunen.

Ob Stiefel, Stiefelchen, Stiefeletten. Gummistiefel aber auch Pumps und natürlich auch so manchen Babyschuh. Die gesamte Schuhpallette ist zu besichtigen. Eins haben alle Schuhe gemeinsam. Sie sind frisch geputzt und warten darauf….?  Richtig vom Nikolaus befüllt zu werden.

In vielen Schuhen steckt hier und da auch schon so manche Leckerei. Bei meinem letzten Bummel fielen mir die Nikoläuse der Konditorei Café Rech ins Auge. Ein Nikolaus sah anders aus, als die, die ich bisher kannte. Er war eher klein und glich einem Bischof. Und wirkte sehr mürrisch. 

Für mich war klar, ich muss unbedingt mit dabei sein, wenn es heißt: Zubereitungszeit „Nikolaus“ in der Konditorei Rech in Eppelborn.

 

Wie das hier drinnen duftet. Köstlich, ich bin mitten in der Weihnachtskonditorei angekommen. Ich sehe schon die Formen aus Metall und Plastik. Seit drei Generationen werden hier Schokoladennikoläuse aus feinster Schokolade hergestellt. Die Schokolade besteht aus einer Rezeptur von Kakaobutter, Kakaomasse, Zucker, mit oder ohne Vollmilch und echter Vanille. In einem ersten Schritt wird mit einem Pinsel mit weißer Schokolade die Nikolausform bemalt. Der Bart und die Augen dieser Nikoläuse werden weiß.

Herr Rech meint:  Jetzt ist die Konsistenz der Vollmilchschokolade so, wie sie sein soll.

Die Konsistenz der Schokolade ist bei der Zubereitung der Nikoläuse das Wichtigste. Diese erreicht man über die unterschiedlichen Wärmeperioden mal hoch auf 40, dann runter auf zwanzig, dann wieder hoch auf 27-29 und dann auf 30 Grad für Vollmilch und 31 bei Zartbitter. Spannend und knifflig, denke ich. Auch das Rühren ist wichtig, damit die Schokolade nicht grau und matt wird.

 

Nun gießen wir die Schokolade in die umgedrehte Form. Dann gehen die befüllten Formen für ca. zehn Minuten in den Gefrierschrank. Anschließend wird der Vorgang wiederholt.

 

Die Form ist am Rand entlang ca. 2-3 Zentimeter mit Schokolade befüllt. Dass man zweimal befüllt ist wichtig, denn wenn man alles auf einmal in die Form gießen würde, hätte man später einen eher verunglückten Nikolaus, einen mit Spannungsrissen.

 

Im Anschluss stellt man die befüllte Nikolausform auf eine Schokoladenbodenplatte. Dann heisst es erneut: Ab geht's ins Kühlhaus, für weitere 10 Minuten.

 

Dann ist es soweit, der Schokoladennikolaus kann von der Form gelöst werden. Für mich ein spannender Moment, lässt sich die Form wirklich so leicht lösen, wie Herr Rech angekündigt hat.

Ganz souverän, ohne klebende Reste lassen sich die Formen lösen. Keine zerbrochene Nikoläuse.

 

Entstanden sind nach ca. 3-4 Stunden 70 Nikoläuse in den unterschiedlichsten Größen von 4 Zentimeter bis 40 Zentimeter. Nikoläuse, die aussehen wie Bischöfe oder Weihnachtsmänner, auch Nikoläuse, die auf einem Esel sitzen oder mit dem Motorrad fahren.

Natürlich habe ich Ihn unter all den Formen schon erspäht. Der, der mir auch schon bei meinem Bummel am Besten gefiehl.

 

Er ist ausgesprochen anders. Nicht schön. Aber interessant und für einen Nikolaus eigentlich eher negativ daherkommend! Er wird pro Guss nur ein einziges Mal hergestellt.

Denn diese Form gibt es hier nur ein einziges Mal. Es ist hier die älteste Form aus dem Jahre 1950. Ich will ihn, einen Nikolaus aus dieser Form. Leider nicht möglich, er ist bereits vorbestellt. Eine gern genommene Rarität! Natürlich bestelle ich mir gleich einen.

 

Seit Ende Oktober gehen hier die ersten Nikolausbestellungen. Manche würden gerne schon früher bestellen. Aber die Familie Rech hält nichts vom gegenwärtigen Trend schon im September Nikoläuse herzustellen. Ihnen ist ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen wichtig. Keine Verwendung von Palmöl und keine unnötigen Reste. Und man sollte auch wissen, je später er hergestellt wird, desto frischer ist er.

 

Auch ich kaufe ein, und gerne bestelle ich ihn, meinen Favorit. Auf wirklich Besonderes warte ich gern.

Wir reden von früheren Zeiten und dem Nikolausabend. Ich erfahre, dass die Familie Rech vorm Nikolaus keine Angst haben musste.Der ein oder andere hatte aber dennoch ziemlich Angst. Vor dem Herrn Knecht Ruprecht.

Eins interessierte mich: Wie verbringt Familie Rech Ihren Nikolausabend?

Wenn sie mit Ihrer Arbeit im Café und in der Konditorei fertig sind, setzen sie sich zusammen. Sie trinken eine heiße Schokolade und die Tochter bekommen eine Puppe und der Sohn einen Hasen.Eine, einen was? frage ich überrascht. Ja. keine echte Puppe und keinen echten Hasen, sondern eine und einen aus Hefeteig geformt. Weckmänner kenne ich. Hasen - ja zur Osterzeit.Familie Rech meint, das ist in Eppelborn und bei ihnen ebenso üblich. Vor allem lecker und gemütlich wird´s, sagen alle vier. Und das glaube ich.

Ich schmunzele, Nikoläuse, Puppen und Hasen….Familie Rech hat eben viel Abwechslungsreiches und zudem Köstliches im Petto. Ich deute das so: Die Puppe, stellt das Jesuskind dar. Der Hase: Klar nach Weihnachten sagt man alsbald „Frohe Ostern“.

Jetzt, kann ich nicht mehr warten. Ich esse ihn jetzt, den Nikolaus! Und zwar dieses Mal den mit dem Motorrad. Oder doch lieber den auf dem Esel?

Und Euch wünsch ich ebenso einen leckeren Nikolaus.  

geschrieben von: sabine, am 05.12.2016

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