Katharina Krenkel: Das Tempo bestimmt das Sein

Foto: Rich Serra

Katharina Krenkel ist wieder zu Hause im Alltag angekommen. Wir ziehen ein Resümee zu Ihrem „Herzprojekt“, wie sie die Wanderskizzentour durch das Saarland gerne nennt.

Foto: Rich Serra
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Was hat Dich am meisten beeindruckt bei dieser großen Wanderung durch das Saarland?

Ich habe mich in den knapp vier Wochen unendlich frei gefühlt. Vor mir lag jeden Tag ein Weg, den es zu wandern galt und da war ein klares Ziel, das ich zu erreichen hatte. Das hat sich sehr gut angefühlt.

Vor der Tour hast Du vermutet, dass das Saarland riesengroß sein wird, wenn Du zu Fuß unterwegs bist. Hat sich diese Vermutung bewahrheitet?

Ja, auf jeden Fall. Ich habe das Saarland während der Wanderung als unglaublich groß empfunden. In meiner Wahrnehmung war ich immer weit weg von zuhause. Wenn man zu Fuß unterwegs ist, fühlt sich die Welt viel größer an, so auch das Saarland.

Du bist jetzt rund 4 Wochen zurück. Wirkt die Wanderung noch nach?

Ich träume nachts immer noch vom Wandern und Zeichnen. Und im Alltag blitzen dauernd Wanderszenen auf. Dazu Gefühle der Freiheit, wie ich in der Natur unterwegs war, viele Lichtstimmungen. Wenn ich jetzt mit dem Auto durch das Land fahre, komme ich immer wieder an Stellen, wo ich bei der Wanderung gelaufen bin, beispielsweise unter einer Autobahn. Das ist ein spannender neuer Perspektivenwechsel.

Foto: Rich Serra
Foto: Rich Serra

Wo lag rückblickend für dich die Herausforderung bei diesem Projekt?

Das Wandern war kein Problem, aber das permanente Schauen und nach Motiven Ausschau halten, das war eine große Herausforderung. Ich hatte mich nach den ersten zehn Tagen sprichwörtlich leer gezeichnet. Ich hatte Angst, mich zu wiederholen, Klischees abzuliefern und langweilig zu werden. Und dann kamen fast 10 Tage auf dem Saar-Hunsrück-Steig im Wald. Das hieß 10 Tage Bäume, Lichtungen und Dunkelheit und Wege. Da musste ich für mich eine neue Sprache erfinden, um jeden Tag eine Wanderskizze für den Reiseblog.Saarland und eine für das Weltkulturerbe Völklinger Hütte entstehen zu lassen. Diese künstlerische Tagespflicht, die war mir zeitweise eine große Last.

Dein persönliches Resümee der Wanderskizzen Saarland?

Es war herrlich jeden Tag im Freien zu sein mit dem Gefühl, die ganze Welt steht mir offen. Ich habe wunderbare verschlafene und idyllische Orte, Aussichten und Landschaften im Saarland kennengelernt. Beim Wandern sieht man unheimlich viel und wird sehr sensibel für Geräusche und andere äußere Reize. Da sind die Autobahnen schon ein brutaler Moment. Ganz klar wurde mir in den 25 Tagen: Das Tempo der Fortbewegung bestimmt das Sein. Und die Begegnungen mit den Menschen unterwegs, die waren alle schön. Vielleicht lag es daran, dass ich in Ruhe auf sie zugehen konnte, ich war ja nicht im Stress. Und die Menschen zeigten sich alle von ihrer besten Seite.

Die Ausstellung Wanderskizzen Saarland / 25 Tage – 25 Bilder war bis zum 6. Januar 2019 im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu sehen. Wanderskizzen Saarland Katharina Krenkel auf einen Blick

Foto: Rich Serra
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geschrieben von: susanne, am 25.10.2018

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