Im Saarland ist man neugierig. Schon als Maureen und Christian verkabelt werden, sprechen uns die Menschen direkt an, was wir denn hier machen. Obwohl nur die Stimmen der beiden die Hauptrolle spielen, stehen die Journalistin und der Gastronom mitten auf dem St. Johanner Markt wie zwei Schauspielende in der Generalprobe und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Wir produzieren einen Podcast über das Saarland. Nach langer Planung, kreativen Ideen und der erfolgreichen Suche nach den perfekten Hosts geht es im letzten Schritt an die Aufnahmegeräte. Unsere Mission: Ein Land hörbar machen. Doch wie geht das?
Im Entengang voran
Sobald das kleine Mikrofon samt Puschel befestigt ist, starten wir die Tour. Wie eine kleine Entenfamilie laufen wir von Station zu Station zu den Orten, die wir uns im Vorfeld auserkoren hatten. Währenddessen wird natürlich aufgenommen. Immer vorauslaufend Maureen und Christian, die sich im Dialog befinden, wenige Meter dahinter die Aufnahmeleitung mitsamt der Technik, dahinter meine Kollegin Anna und ich, ausgerüstet mit Proviant, Skript, Kamera und Fachkenntnis. Per Handzeichen wird kommuniziert, ob weitergelaufen, beschleunigt, verlangsamt oder angehalten werden soll – schließlich ist unter den Kopfhörern der Aufnahmeleitung alles genauestens hörbar. Und so erklären und ereignen sich immer wieder konfuse Szenen. Wir halten an. Die Aufnahmeleitung läuft in Richtung eines Busches und hält das zottelige Richtmikrofon direkt in dessen Richtung. Der Grund: Vogelgezwitscher von links.

Wie schön das Saarland klingt
Das Vogelgezwitscher war aber nicht irgendein Vogelgezwitscher, sondern ein akustisch gesehen besonders ästhetisches. Was bei uns erst für einige Lacher sorgt, zieht sich durch alle Aufnahmen und ist ständiger Begleiter. Man könnte sagen, alles, was einen Ton von sich gibt, wird eingefangen. Die Babyenten auf der Saar, das leise Zischen der glühenden Kohle eines Schwenkers am Staden, das Öffnen und Einschenken von Wein, selbst das Laufen auf Kopfsteinpflaster wird aufgenommen, indem das Richtmikrofon im Laufen an die Füße gehalten wird. Das hochsensible Gerät erfasst jeden noch so leisen Ton. Durch sein Mikrofonfell, dass den Wind durch seine Struktur nicht mit aufzeichnet, wirkt es besonders interessant auf Christians Hund Jack, der es sich auch nicht nehmen lässt, einmal in voller Lautstärke hinein zu bellen oder das Mikrofon als Spielzeug haben zu wollen. So entsteht langsam eine Sammlung an Geräuschen, die uns entlang unserer Route begleitet. Und wenn man die Sinne schärft, merkt man, wie schön das Saarland klingt.

Zwischen Entspannung und Abenteuer
Natürlich wird nicht nur gelaufen und erzählt. In erster Linie wird auch gut und lecker gegessen und getrunken und Abenteuerliches erlebt. Neben humorvollen Gesprächen, Weinproben, langen Wanderungen und Picknicks in der Natur gehören auch Erkundungen von außergewöhnlichen Orten dazu. Eine gute, saarländische Mischung eben. Entspannende Natur am Saar-Hunsrück Steig trifft dabei auch mal auf Kanu fahren auf der idyllischen Saarschleife. Abenteuerlich ist beides, jedoch mit der nötigen Entspannung und Ruhe, nach der man sich manchmal so sehnt. In solchen Fällen helfen Maureen und Christian aus, laden dazu ein, den Alltag schleifen zu lassen und mit ihnen auf die Reise zu gehen - ins Saarland.