Wenn ich dieser Tage unterwegs bin, dann bevorzugt im saarländischen Wald. Unser Wald ist ein ganz besonderer Schatz. Das Saarland hat im Vergleich der Flächenstaaten mit mehr als 75 Prozent den höchsten Laubwaldanteil in Deutschland.

Besonders hoch ist dabei der Anteil an Eichen, im Saarland liegt er sogar doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Die Eiche kommt zum Glück auch gut mit dem Klimawandel zu recht.
Vielleicht liegt der hohe Baumbestand an dem fleißigen Eichelhäher?
Dieser Vogel sieht nicht nur gut aus, sondern er sorgt mit seiner Lebensweise auch dafür, dass sich unsere Waldbestände durch natürliche Prozesse immer wieder verjüngen.

Dies gelingt ihm durch seine Vorratswirtschaft. Er sammelt Eicheln und bringt diese in seine Winterverstecke. Er kann sogar mehrere Eicheln gleichzeitig in seinem Kehlsack transportieren. Da er sie vergräbt und später die ein oder andere Eichel im Boden vergisst, können so neue Bäume wachsen. Grossartig.
Wandern und Eicheln sammeln
Man trifft den Eichelhäher vor allem in lichten Wäldern an, aber auch in Gärten, Dörfern und Städten sind sie häufig unterwegs. Um den Eichelhäher im Saarland zu unterstützen, hat der SaarForst eine tolle Aktion an den Start gebracht. Elf Sammelstationen wurden derzeit an ausgewählten Stellen im Wald eingerichtet, wo viele Eichen zu finden sind. Dort findet man auch Eimer zum Ausleihen, weitere Informationen zur Aktion und jeweils einen großen Sammelbehälter. Der SaarForst nutzt die gesammelten Eicheln zur Aussaat auf Freiflächen, die häufig entstanden sind, weil zahlreiche Fichten dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind.
Nicht jede Eichel finde ich auf den ersten Blick. Ich bin ja auch hin und wieder abgelenkt, die Farben des Waldes sind einfach sehenswert und auch das sonnige Wetter passt. Heute fühle ich mich ganz besonders gut. Ich bin aktiv draussen und zugleich kann ich helfen, den saarländischen Wald zu verjüngen. Ein erster Anfang ist hier in Tholey-Dirmingen jetzt schon gemacht.

Zu Hause angekommen greife ich zur Tusche und halte fest, was ich gesehen habe. Ich freue mich auf Nachahmer ;-))

Anja Berwanger