Um den Nachthimmel in seiner ganzen Pracht betrachten zu können, muss es möglichst dunkel sein. Die Region Nohfelden-Eiweiler rund um den Peterberg gilt als die dunkelste Region des Saarlandes. Die umliegenden Wälder und das Fehlen größerer heller Städte sorgen hier für einen dunklen Nachthimmel. Dies macht die Region besonders für Sternengucker attraktiv.
In sternenklaren Nächten kann man im Sankt Wendeler Land auf ausgewiesenen Sternguckerplätzen in den Himmel schauen. Hier stehen wellenförmige Liegebänke bereit, die sich in alle Himmelsrichtungen drehen lassen. Für einen entspannten Blick in den Himmel können die Liegen auch nach hinten geschwenkt werden. Für das eigene Fernglas oder Teleskop zu befestigen, sind Fernglas- und Teleskopständer vorhanden. Sie sind in verschiedenen Höhen angebracht und können der individuellen Körpergröße angepasst werden. Wer auf der Suche nach dem Polarstern ist, dem hilft ein Edelstahlmast mit Zeiger und zwei Ringen. Stellt man sich so, dass die beiden Ringe übereinander liegen, zeigt die Mitte der Ringe genau in Richtung Himmelsnordpol. Etwa ein halbes Grad davon entfernt, befindet sich der Polarstern, der immer im Feld der Ringe zu sehen ist. Wer vor dem Besuch im Sankt Wendeler Sternenland informieren möchte, was gerade am Sternenhimmel zu sehen ist, findet auf der Internetseite der Sternwarte Peterberg die Sternkarte und die Himmelsvorschau des aktuellen Monats.
Schutz des Nachthimmels
Die Sternwarte Peterberg befindet sich auf dem Gipfel des Peterbergs. Sie wird von engagierten saarländischen Amateurastronomen betrieben. Ausgehend von ihrer Initiative „Gesundes Licht für Natur und Mensch“ begannen sie sich aktiv für einen gesunden Nachthimmel im Sankt Wendeler Land einzusetzen. Im Laufe der Zeit fand die Initiative viele Mitstreiter und es entstand das Projekt Sankt Wendeler SternenLand, dessen Ziel es ist, die Lichtverschmutzung im Landkreis St. Wendel zu reduzieren.
„Wir wollen ein Schutzgebiet und optimale Bedingungen für den Astrotourismus unserer Region schaffen. Der Erhalt des natürlichen Nachthimmels ist eine Aufgabe, die viele positive Aspekte für Mensch, Tier und Natur mit sich bringt“, so Indra Rauber, Leiterin der Sankt Wendeler Land Touristik.
Aufgrund der angestrebten Ziele hat sich der Ortsteil Eiweiler der Gemeinde Nohfelden entschieden, alle eingesetzten Straßenleuchten auf innovative, bedarfsgesteuerte LED-Leuchten umzurüsten. Durch den Einsatz von Bewegungsmeldern wird die Beleuchtung im Ort optimiert und nur bei Bedarf, d.h. also bei Anwesenheit von Personen, auf das notwendige Maß erhöht.
Dadurch wird die Lichtverschmutzung deutlich reduziert. Zudem wird die Abstrahlung von Streulicht in den Nachthimmel minimiert, auch weil die Lichtfarbe den vorgegebenen Kriterien entspricht. Diese Veränderungen wirken sich positiv auf den Biorhythmus von Anwohnern und nachtaktiven Tieren aus. Zudem spart die neue Beleuchtung Energie, reduziert den CO2-Ausstoß und senkt die Betriebs- und Wartungskosten der Gemeinde.
Eiweiler ist internationales Sternendorf
Der Titel "International Dark Sky Community" wurde von der International Dark-Sky Association (IDA verliehen, einer internationale Organisation, die sich dem „Kampf“ gegen die Lichtverschmutzung verschrieben hat und sich weltweit für den Schutz des Nachthimmels einsetzt. Sie engagiert sich auch in der Forschung und Gesetzgebung zum Schutz vor Lichtverschmutzung und betont den Wert der nächtlichen Dunkelheit, sowohl aus ökologischen Gründen als auch als allgemeines Kulturgut.
„Um die Auszeichnung "International Dark Sky Community" zu erhalten, müssen eine Reihe von Kriterien der International Dark Sky Association (IDA) erfüllt werden. Dazu gehört nicht nur ein dunkler Himmel mit minimaler Lichtverschmutzung, sondern auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Lichtverschmutzung und vor allem auch die Einhaltung der gültigen Beleuchtungsrichtlinie. Wir sind stolz, diesen Meilenstein mit unseren wertvollen Partnern erreicht zu haben“, freut sich Indra.
Eiweiler wurde nun eine weltweite gute Dunkelhimmelqualität bescheinigt,die ungetrübte Sternenbeobachtung ermöglicht. Langfristig soll das Projekt auf alle Gemeinden im Landkreis Sankt Wendel ausgeweitet werden.
Gut für die Gesundheit der Menschen, der Insekten und des gesamten Ökosystems!
Gut auch, dass jeder Einzelne aktiv etwas gegen Lichtverschmutzung tun kann. Anregungen gibt es hier.
Die Auszeichnung für Eiweiler zeigt, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen!
Und nun wünsche ich Euch - liebe Leserinnen und Leser des Reiseblogs -einen schönen Blick in den nächtlichen Sternenhimmel im Sankt Wendeler Land. Die Sternwarte Peterberg lädt übrigens regelmäßig zu spannenden Veranstaltungen ein. Passend zur Adventszeit hier noch ein Tipp für einen Vortrag über den Stern von Bethlehem.