Ich schütze was ich liebe

Gaetaono Gross, Bliesgau Auenlandschaft, 2010, Eitempera auf Leinwand

Neben einer umfangreichen Sammlung zur Saarlouiser Kunstszene besitzt die Ludwig Galerie Saarlouis seit 2017 den Nachlass des Saarlouiser Malers, Zeichners und Karikaturisten Rudolf Hesse (1871 – 1944). Diese Sammlung wird in regelmäßigen Abständen in der Ludwig Galerie Saarlouis der Öffentlichkeit vorgestellt. Aber nicht nur das.

Die Ludwig Galerie Saarlouis ist ein „Museum zum Anfassen“. Seit 1993 führt die Museumspädagogik im Rahmen der Vermittlungsarbeit eine sehr erfolgreiche Arbeit durch. Nicht nur die außergewöhnlich vielen Führungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und die zahlreichen Workshops belegen dies. Auch die außergewöhnlichen Projekte zeichen das Haus aus, derzeit zu sehen und zu erleben in der aktuellen Ausstellung "Die Zukunft hat schon begonnen", die bis zum 26. Mai zu bestaunen ist.

Das Thema: Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele

"Die Zukunft hat schon begonnen" zeigt Werke, die aus einem intergenerativen Projekt entstanden sind. Dieses zielte darauf ab, Menschen verschiedener Altersgruppen und Generationen miteinander in Kontakt zu bringen, den Austausch anzuregen, sich wechselseitig zu unterstützen, voneinander zu lernen und sich so inhaltlich einem Hauptthema anzunähren. Alle Teilnehmenden haben sich intensiv und bewusst mit den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen auseinandergesetzt und sollten zudem ihre Wünsche und persönlichen Idee in konkrete künstlerische Werke und Ergebnisse umgesetzen. Voraussetzung war die Verwendung nachhaltiger Produkte - sofern möglich.

Unter dem Dach der Vereinten Nationen hatte man 2015 eine Agenda verabschiedet, die 17 globale Ziele für eine bessere Zukunft vorgibt. Das Leitbild forciert weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren.

Zu sehen eine Collage von Inken von Elert-Steinrücken, mit dem Titel, Die Zukunft hat schon begonnen.
Zu sehen eine Collage von Inken von Elert-Steinrücken.

Über 400 Menschen im Alter zwischen 3 und 85 Jahren zeigen ihre Werke

Elf Künstler*innen, 19 Gruppen und soziale Einrichtungen haben an dem intergenerativen Projekt der Ludwig Galerie Saarlouis teilgenommen. Hierzu zählen Kitas, diverse Schulen, Jugendarbeit, soziale Einrichtungen wie AWO, Verein für Sozialpsychiatrie und Künstlergruppen, die 120 Kunstwerke geschaffen haben. Die Bandbreite reicht von Malerei, Skulpturen, Fotografie, Installationen bis hin zu Video-Arbeiten.

Sehr beeindruckt hat mich das Werk von Daniel Beck, einem Saarlouiser Gymnasiasten. Er bringt es genau auf den Punkt: Der Klimawandel schreitet rascher voran als erwartet und die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, um die Erwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

Eine Fotografie von Daniel Beck, o.T., Stadtgartengymnasium Saarlouis
Es ist zum Schreien! Eine Fotografie von Daniel Beck, o.T., Stadtgartengymnasium Saarlouis

Es ist zum Schreien! Und so schreit auch der Junge im Werk von Daniel Beck. Er orientiert sich an dem berühmten Bild der „Schrei“ von Edvard Munch. Im Hintergrund die Stadt Saarlouis, der Himmel ist feuerrot.

Wer nun denkt, es handele sich um eine Ausstellung, die mit erhobenem Zeigefinger warnt und uns Vorwürfe macht, der irrt. Das Gegenteil ist der Fall. Man wird motiviert. Der Nachhaltigkeits-Rap der Schüler*innen der Klassenstufe 5 der Martin-Luther-King Schule Fraulautern rappt mit der Aufforderung:„Alle gemeinsam packen wir‘s".

Stimmt, wir sind nicht allein.

Mit einer etwa ein Meter großen Installation aus Altmetall und Elektroschrott machen die Künstler*innen auf die Gefahren von Elektromüll aufmerksam. Etliche Werke drehen sich darum, dass der Mensch seine Umwelt zerstört. Aber auch darum wie wir sie retten können.

Alexander Thugutt, Oasen der Großstadt, Fotomontage 2022 © Alexander Thugutt
Alexander Thugutt, Oasen der Großstadt, Fotomontage 2022 © Alexander Thugutt

Kunstwerke überraschen, sie zeigen, wie aus Großstädten grüne Oasen werden. Mich stimmt dabei zuversichtlich, dass die Stadt Saarlouis bereits über ein kommunales Klimaschutzkonzept verfügt. Ihr Ziel: Null-Emissionsstadt bis 2050. Seit 2011 ist die Stadt Saarlouis auch als Fair Trade Stadt ausgezeichnet und kooperiert mit La Tienda und dem Netzwerk Entwicklungspolitik.

David Philippi, Leben unter Wasser, Farbfotografien/Collagen , 2022, Max-Planck-Gymnasium Saarlouis Seminarfach Fotografie Klasse 12, Matthias Martel © David Philippi
David Philippi, Leben unter Wasser, Farbfotografien/Collagen , 2022, Max-Planck-Gymnasium Saarlouis Seminarfach Fotografie Klasse 12, Matthias Martel © David Philippi

Faszinierende Assemblagen mit Müll werden zu Seepferdchen. Durch die weitere Verfremdung der Fotografie werden sie intensiv farbenfroh und verdeutlichen die Schönheit der Meerestierwelt, die es zu schützen gilt.

Die Bienen-Monotypien von David erinnern mich an die Entdeckertouren mit meinen eigenen Kindern. Wenn sie den Weg bestimmen durften, ein Stück querfeldein gingen, ein Stück durch den Wald liefen und wir später versuchten den Weg wieder zurück zu finden. Als sie alles genau in Augenschein nahmen und über die Tiere und Blumen staunten. Im Anschluss brachten sie ihre Eindrücke auf Papier.

David, ich schütze was ich liebe – Biene, Monotypie 2022, Malschule Kassiopeia © Ludwig Galerie Saarlouis – Sven Mohr
David "ich schütze was ich liebe" – Biene, Monotypie 2022, Malschule Kassiopeia © Ludwig Galerie Saarlouis – Sven Mohr

Der Besuch der Ausstellung wurde für mich zu einem nachhaltigen und eindrucksvollen Erlebnis, das ich mit einer Botschaft verbinde:

„Ich schütze was ich liebe“.

Einen gesamten Einblick in das Ausstellungsprojekt erfährt man auch hier: https://lokalesbuendnis.saarlouis.de/buendnisfamilie/projekte/ausstellung-die-zukunft-hat-begonnen/

geschrieben von: sabine, am 24.04.2023

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