Die Saarschleife fasziniert seit jeher, gar keine Frage! Sie ist ein beeindruckendes Naturschauspiel und ein Stück saarländische Heimat. Ich weiß nicht, wie oft ich dort oben an der Cloef gestanden und diesen Blick genossen habe. "Auf die Saarschleife schauen" ist immer mit einem Gefühl von Ankommen und Zeitlosigkeit verbunden. Dieses Stehen und Schauen wird nie langweilig.
In der Sonderausstellung „Steinerne Macht. Burgen, Festungen, Schlösser in Lothringen, Luxemburg und im Saarland“ öffnete sich ein neuer Blick auf die Saarschleife und damit nimmt ein archäologischer Krimi seinen Lauf. Der Direktor des Historischen Museums Saar Simon Matzerath und sein Team haben alles darangesetzt, der Saarschleife ihre Geheimnisse in Sachen Burgen und Schlösser zu entlocken. Der unbekannte Kulturaspekt der Naturschönheit wurde in dieser Ausstellung enthüllt.
Jeder, der die Saarschleife besucht, kann zwischen den Bäumen den Turm von Burg Montclair herausspitzen sehen. Die Burg wird in Fachkreisen als Neu-Montclair bezeichnet und ist um 1440 datiert. Die Ruine der Burg kann heute besucht und bestiegen werden. Soweit nichts Neues.
Aber was verbirgt sich sonst noch an Geschichte auf dem bewaldeten Rücken der Saarschleife? Im Auftrag des Historischen Museums Saar wurden Laserscans aufgenommen, die Bäume wurden rausgerechnet und dabei kamen kleinste Mauerzüge zum Vorschein, selbst wenn sie nur 5 cm aus dem Boden ragen. Geografen und ein Burgenspezialist aus dem Allgäu rekonstruierten aus diesen Daten und zahlreichen Fotos des Museums die Bebauungsphasen der Saarschleife über die Jahrhunderte.
Es existierten Reste einer ersten Burganlage, einer sogenannten Turmhügelburg aus dem 10.-11. Jahrhundert. Im 12. Jahrhundert folgte dann, man staune: die scheinbar drittgrößte Burganlage in Deutschland, die Burg Alt-Monclair und im Jahr 1440 besagte Burg Neu-Montclair. Gerade Alt-Montclair stand im Mittelpunkt der Untersuchungen. Sie ist, so das Historische Museum Saar, mit Hauptburg und Vorburg auf mehrere hundert Meter zu rekonstruieren. Alle Burgherren wollten die attraktive Wasserstraße Saar kontrollieren und Durchfuhrzölle erheben, was sich bei der Schleifenführung des Flusses verständlicherweise anbietet.
Das vierte Burgenprojekt wurde - Gott sei Dank - nie realisiert. Die Nationalsozialisten planten auf dem Rücken der Saarschleife eine Ordensburg in gigantischen Ausmaßen. Sie sollte mitsamt der umgebenen Landschaft auf einer Fläche von 170 Hektar angelegt werden, das sind rund 340 Fußballfelder. Für rund 600 NS-Eliten sollte die Ordensburg an der Saarschleife ein Erziehungsort werden.
Wirklich spannend, was für ein archäologisches Großprojekt an der Saarschleife unter der Erde schlummert. Aber so ist das im Saarland oft: Immer wieder überraschend, wenn man genauer hinschaut.
Ähnlich wie das verschwundene Schloss Karlsberg in Homburg, das in der Sonderausstellung eindrucksvoll vorgestellt wird. 1776 bis 1786 ließ Herzog Karl II. August ein Residenzschloss errichten, das damals als eine der phantastischsten Schlossanlagen in Europa galt und Versailles in den Schatten stellen sollte. Die Pracht war leider nicht von langer Dauer. 1793 wurde das Schloss von französischen Revolutionstruppen niedergebrannt. Heute gibt es nur noch Grundmauern und das Kellergeschoss der ehemaligen Orangerie.
Die Kulturlandschaft in Lothringen, Luxemburg und im Saarland zeichnet sich durch einen reichhaltigen Bestand von mehr als 200 Burgen, Festungen und Schlössern aus. Das Historische Museum Saar fasste erstmals mit seiner Sonderausstellung „Steinerne Macht“ die Forschungen zu diesen Anlagen in der Großregion SaarLorLux zusammen.
Peter Hoffmann
Selin
für ein Uni Projekt sollen wir Backlinks zu unserer Webseite auf anderen Seiten generieren.
Dazu habe ich eine kleine Webseite mit dem Thema Saarschleife programmiert und würde mich freuen, wenn du sie auf deiner Seite verlinken könntest.
Die Verlinkungen kannst du gerne nach ca. 4 Wochen wieder entfernen, es dient lediglich zum Lösen der gestellten Aufgabe!
Es würde mich freuen, wenn das klappen würde.
Vielen Dank und liebe Grüße,
Selin
Susanne Renk