„Wir gehen mal hier rechts rein!“ Ich bin unterwegs in Saarbrücken mit Markus Philipp. Der Geograph ist seit 20 Jahren nebenberuflich Exkursionsleiter, Saarland- Gästeführer in Saarbrücken und Buchautor. Sein Herz schlägt seit seiner Jugend für den öffentlichen Nahverkehr und die regionale Geografie und Geschichte. Diese leidenschaftliche Interessenslage und eine gute Portion Humor machen es so spannend, unterhaltsam und interessant mit Markus Philipp durch Saarbrücken zu ziehen.
Anlass für unser Treffen ist seine aktuelle Buchveröffentlichung „Lexikon Saarbrücker Straßennamen“. Das Projekt hat mich beeindruckt. 1.761 Straßen hat Markus Philipp alphabetisch aufgeführt und recherchiert. Mein lieber Mann! Dreieinhalb Jahre hat er sich den Straßen der Landeshauptstadt Saarbrücken gewidmet. Die Idee kam von einem zu jung verstorbenen Freund, dem er das Lexikon, auch in Freundschaft, widmet.
Nachdem wir in der Trierer Straße (613 Meter, 281 Einwohner) rechts abgebogen sind, stehen wir in der Sophienstraße: Ein kurzes Sträßchen von 68 Metern im belebten Bahnhofsviertel mit 0 Bewohnern. Seit 1986 ist sie ein Überbleibsel, denn der größte Teil der Sophienstraße heißt heute Fritz-Dobisch-Straße und ist dem Widerstandskämpfer gegen den Anschluss des Saargebietes an das Deutsche Reich gewidmet.
Philipps Lexikon erklärt nicht nur Straßennamen, nein es spielt auch neun statistische Auswertungen aus, die das Straßenlabyrinth der 1.761 Saarbrücker Straßen originell sortieren: Die längste Straße ist die Warndtstraße in Klarenthal mit 6.263 Metern, die kürzeste Straße mit 13 Metern ist eine Treppe, nämlich die Philippinentreppe in Alt-Saarbrücken, und so geht es munter weiter und es macht richtig Spaß in dem Lexikon zu schmökern.
Wir sind mittlerweile voll in das Thema Straßennamen eingestiegen und suchen in der Innenstadt ein altes Straßenschild der Sulzbachstraße. Auch interessant: Schilder der Sulzbachstraße gibt es gleich in drei Schildervarianten aus unterschiedlichen Zeiten zur Auswahl.