Was heute ganz normal ist, war früher nicht normal! Das werden die Menschen in 500 Jahren wahrscheinlich auch sagen, wenn sie über unsere Gesellschaft reden. Wenn dann noch geredet wird! Die aktuelle Ausstellung im Deutschen Zeitungsmuseum Wadgassen zeigt Kindern und Erwachsenen, was sich alles geändert hat durch das Wirken eines Mannes: Martin Luther.
Wer war dieser fromme Mann, der Mönch, Priester, Ehemann, Lustmensch... und in was für einer Zeit hat er gelebt? Wie haben die Leute zu der Zeit gegessen, wovor hatten sie Angst und welche Rolle spielte Gott in dieser Zeit. Das Mittelalter ging zu Ende und die Neuzeit fing an - ein riesiger Umbruch. Doch in den Köpfen war die Vorstellung vom Zorn Gottes fest verwurzelt, die Angst vor Bestrafung und das Fegefeuer nach dem Tod.
90 Prozent der Deutschen konnten nicht schreiben und lesen. Um 1500 lasen nur Priester, Gelehrte und Bischöfe in der Bibel. Luther übersetzte die Bibel ins Deutsche, in eine Sprache, die die Menschen auch verstehen konnten. Dass die Bibel damals so einen Erfolg feierte, lag an der eben erst erlangten Fähigkeit, Bücher zu drucken. Die Ausstellung in Wadgassen zeigt eines der ältesten Exemplare einer Lutherbibel von 1560.
Martin Luther war der Sohn eines Bergmanns und Bauern. Er kannte und konnte das kraftvoll Derbe und Deftige genauso wie das Studieren der biblischen Texte und die zarte Poesie. Durch die Übersetzung der Bibel entwickelte sich eine einheitliche deutsche Sprache. Viele seine Schöpfungen prägen heute noch unsere Alltagssprache: Lückenbüsser, Im Dunkeln tappen, auf Sand bauen, Zeichen der Zeit, Nächstenliebe... Martin Luther, der hat ganz schön was ins Rollen gebracht!
Die gelungene Mitmach-Ausstellung LUTHER FÜR KINDER war im Jahr 2017im Deutschen Zeitungsmuseum Wadgassen zu sehen. Ein tolles Veranstaltungsprogramm ergänzte die Ausstellung: Buchdruck, Papiertheater, Ferienworkshops....
Am Anfang der Ausstellung hing übrigens auch eine Weltkarte, auf der es Amerika noch nicht gab! Was waren das für Zeiten!